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Wir investieren in die Umwelt

1987 war es soweit, unsere Wäscherei/Färberei war fertiggestellt. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass es nicht ganz so einfach war zu sagen: Jetzt bauen wir eine Wäscherei bzw. Färberei. Es war damals eine immense Investition in Gebäude, Maschinen, Installationen, Energieanlagen wie Dampferzeugung und Abwasseranlagen. Und dazu mussten wir auch die notwendigen Mitarbeiter für die Produktion finden. Wir haben natürlich externe Mitarbeiter gebraucht, um das notwendige Know-How zu entwickeln. Für mich als Inhaber und Verantwortlicher der Firma war dieses „Abenteuer“, eine Wäscherei bzw. Färberei zu bauen, eine ganz wichtige Erfahrung. Für die Zukunft des Unternehmens war es ein Schlüsselerlebnis. Ich war mir bewusst, dass durch die strengen Umweltauflagen in Deutschland sehr viel höhere Kosten als in anderen Ländern Fakt sein würden. Das Thema Umwelt und Produktverträglichkeit, d.h. Jeans so zu behandeln, dass keine Rückstände im Gewebe vorhanden bleiben, die zu Hautunverträglichkeiten führen könnten, war für mich sehr wichtig. Bis heute ist dies neben der Qualität ein Muss!


Wir waschen, stonen, bleichen, färben – und lernen

Der Hauptbereich der Produktion war Jeans zu waschen, zu stonen oder zu bleichen. Ein weiteres Thema war das Färben von Baumwollhosen: Wir wollten dadurch eine größere Flexibilität erreichen und so auch kurzfristig den Markt bedienen können. Unser großes Problem damals wie heute ist der zeitliche Vorlauf. Unsere Näherei war durch die notwendige Verlagerung nach Südamerika und die langen Transportwege – sei es durch Stoffe, die wir in der gewünschten Qualität nur in Europa beschaffen konnten, durch die Zeit für Konfektionierung und den Rücktransport –, der Grund, dass wir uns schon damals mit dem Thema „Garment Dying“ befassten. Man darf nicht vergessen, dass diese Technik der Fertigteilfärbung relativ neu war, Farbechtheit und Waschechtheit waren für viele nur Randthemen, ganz abgesehen von der Kontamination des Abwassers. Es war eine Zeit des Lernens und Experimentierens und des Begreifens: Wir wussten, dass die Umweltverschmutzung und Wasserbelastung, so wie damals ansonsten toleriert, von uns nicht akzeptiert werden konnte. Vorschriften und Limitierungen wurden durch die Fachleute der Wasseraufsichtsbehörden entwickelt, aber nicht durch Gesetze ratifiziert. Der Vorwand: „Arbeitsplatz zerstörend.“ Dass diese Begründung die Verlagerung der Textilproduktionen nicht verhindert hat, ist heute jedem klar.


Wir produzieren, ohne der Natur zu schaden

Ich bin froh und dankbar, dass ich das Glück hatte, bereits Anfang der 90er Jahre Menschen zu finden, die den gleichen Respekt vor der Natur und Umwelt hatten wie ich. Zusammen mit diesen Spezialisten haben wir begonnen, schrittweise Dinge zu verändern. Jeans bezeichnet man manchmal als das „blaue Wunder“. Es gibt wahrscheinlich kein Kleidungsstück, das sich weltweit so durchgesetzt hat und so praktisch und beliebt ist. Die blaue Indigofärbung kann durch Waschen und Bleichen immer wieder neu gestaltet werden. Das einfachste und billigste Verfahren ist die Bleiche mit Chlor. Leider ist Chlor für die Umwelt sehr belastend. Wir verwenden diese Substanz seit 1990 nicht mehr und haben Alternativen entwickelt, die derartige Umweltbelastungen ausschließen. Eine weitere große Veränderung gelang uns bei der Behandlung und Entfärbung der farbigen Abwässer. Die übliche
Verfahrensweise, durch die Restfarbpartikel aus dem Abwasser getrennt werden, erfolgt durch Anbindung an bestimmte Trägersubstanzen. Leider ist bei diesen Verfahren der Nachteil, dass große Mengen Schlamm erzeugt werden; er muss zuerst verpresst werden, damit dann der restliche Teil entsorgt werden kann, sei es durch Verbrennung oder Deponierung.

 

Wir erfinden etwas völlig Neues

Die Idee war, das Abwasser in einem Behälter (Reaktor) mit Ozon zu begasen und durch Oxidation die Farbigkeit zu zerstören. Dieses Verfahren hatte es im Bereich des textilen Abwasserentfärbens bis dato nicht gegeben. Die Bedenken waren, dass es unterschiedliche Arten von Färbungen gibt, und dass das Abwasser mit vielerlei anderen Substanzen belastet sei – darunter Waschmittel durch die Vorreinigung, Weichmacher und anderem – und dadurch eine starke Schaumbildung zu erwarten war; hinzu kamen die Investitionskosten und der hohe Stromverbrauch. Trotz dieser Bedenken habe ich die Fertigung in Auftrag gegeben. Die Hoffnung, durch eine elektrophysikalische Umwandlung des in unserer Luft vorhandenen Sauerstoffs das notwendige Oxidationsgas Ozon zu erzeugen, und mit
diesem Ozon die Restfarbpartikel des Abwassers absolut rückstandsfrei zu eliminieren, war für mich ein Traum. Die Erstinvestition belief sich auf die Summe von 1,2 Millionen DM – und all dies ohne eine Sicherheit, ob das Verfahren erfolgreich sein würde. Wie so oft hatten die Bedenkenträger zum Teil Recht, es gab eine ganze Menge Probleme. Aber alle wurden gelöst.


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